Mittlerweile, d.h. in den letzten 19 Monaten hat mich Khorsheet, ausweislich meines „Reitbuchs“ (Excel-Tabelle) und der gpsies-Tracks 3500km getragen. Es waren genau 208 Ritte, bzw. 413 Reitstunden. Dazu kommen noch mal 2600km als Handpferd, seit Juni 2011.
Wir hatten einen herrlichen Reitwinter, den besten seit sicher 10 Jahren. Der Schnee lag Monate in den höheren Lagen ab Rotem Kreuz. Man konnte bestens ohne Beschlag reiten, und meine Pferde wurden richtig fit. Ich machte Ritte zur Weißen Mauer, zum Altkönig, sogar zur Stierstädter Heide. Da war ich seit vielen Jahren nicht mehr. Am Ende des Winters lockte der Termin Grastälerpassage. Noch immer ist das bei mir so…. Das letzte Mal war ich dort vor 10 Jahren. Es war schön, alte Bekannte wiederzutreffen die ich solange nicht mehr gesehen hatte.
Nach bester Tradition fuhren wir bereits Freitag früh los, um Mittags da zu sein und noch einen kleinen Proberitt auf der Startstrecke zu nachen. Wir hatten die ersten Pferde im Camp. Der Ritt lief perfekt, obwohl es kalt und windig war. Wir ritten die volle Strecke, 81km. Die 20km-Schleife war anstrengend aber schön. Vom Geläuf her die beste Grastäler die ich je geritten bin (meine 7.). Mein Pferdchen war am Anfang sehr nervös wegen der vielen anderen Pferde, lief lange mit rd. 170 Puls im Trab. Entscheidend war, dass sie auf mich hörte, ich mit ihr um gesittetes Trabtempo nicht kämpfen musste. Später, ab etwa km40, waren dann auch ein paar lustige Galöppchen auf den Wiesentälern drin. Ab km60 wurde sie hungrig. Aber sie wollte laufen bis zum Schluss. Unsere längsten Ritte vorher waren 55km gewesen. Wir begannen mit Tempo 4.5 und hatten am Ende 5.5, weil ich meinem Pferdchen immer wieder erlaubte in den Schrittpausen, in denen ich meist absass, die Nase ins Gras zu stecken Am Ende waren wir 10 Stunden unterwegs, mit Pausen. Ich bin die Grastäler also schon vor 21 Jahren, mit dem kleinen Alex, schneller geritten (in 5:59). Es reichte trotzdem für Platz 10. Für den ersten Distanzritt nicht schlecht.
Ich hatte die Swiss Horse Boots für vorne dabei und zog sie 2x auf, ritt mit ihnen von Stop 1 bis Stop 3, und dann noch ein Stück am Schluss. Auf der Alb gibt es immer diese spitzigen weißen Steinchen die sich in die weiße Linie setzen. Außer mir ritt wohl nur Bert Fichtel noch ohne Hufbeschlag.
Khorsheet hatte bereits 36 Stunden nach dem Ritt, am übernächsten Morgen zuhause, wieder ihr Normalgewicht erreicht, und ging als Handpferd 11km locker, lässig und mit Karacho. Das Pferdchen ist ein Phänomen.
Ansonsten hatte ich genug zu tun, zu erklären dass nach diesem Ritt man uns jetzt nicht regelmäßig sehen wird. Ich mag die Gesellschaft, brauche aber den Wettkampf nicht. Mir sind die schönen Ritte lieber. Das Tempo fand ich insgesamt zu hoch und die Leute ritten mir zuviel Schotter. Das war schon früher so. Doch heute mag ich dafür noch nicht einmal mehr beschlagen. Sie hat noch genug Huf für mindestens eine 4-Tages-Wandertour. Vielleicht am nächsten verlängerten Wochenende!